Sonnenstrom fürs Gartenhaus: Balkonkraftwerke clever nutzen

Sonnenstrom fürs Gartenhaus: Balkonkraftwerke clever nutzen

Die Idee, das Gartenhaus mit Solarstrom zu versorgen, liegt im Trend. Wer ein sogenanntes Balkonkraftwerk nutzt, kann den eigenen Strombedarf senken – und das nicht nur auf Balkon oder Terrasse. Auch das Gartenhaus lässt sich mit Sonnenenergie betreiben, wenn einige Voraussetzungen erfüllt sind. Zwei Szenarien bieten sich dabei an: Entweder ist das Gartenhaus bereits ans Stromnetz des Wohnhauses angeschlossen, oder es steht ganz autark im Grünen.

Anschluss ans Hausnetz: Die unkomplizierte Lösung

Ist das Gartenhaus mit dem Stromnetz des Wohnhauses verbunden, gestaltet sich die Nutzung eines Balkonkraftwerks besonders einfach. Man kann beispielsweise bei der Greensolar GmbH aus Deutschland verschiedene Balkonkraftwerkmodelle mit Speicher kaufen und die Solarmodule werden dann auf dem Dach oder an der Wand des Gartenhauses angebracht. Ein Mikrowechselrichter wandelt den erzeugten Gleichstrom in haushaltsüblichen Wechselstrom um. Über ein Kabel gelangt dieser Strom in eine Außensteckdose des Gartenhauses.

Da das Gartenhaus mit dem Hausnetz verbunden ist, fließt der erzeugte Solarstrom in den gesamten Stromkreis des Hauses. Er wird dort verbraucht, wo gerade Bedarf besteht – sei es für den Rasenmäher im Garten oder den Kühlschrank im Haus. Auf diese Weise reduziert man die Stromrechnung des gesamten Haushalts, ohne dass eine aufwändige Installation nötig ist.

Bei der Montage sollte auf eine stabile Befestigung der Module geachtet werden. Das Dach des Gartenhauses muss das zusätzliche Gewicht tragen und die Module sollten möglichst nach Süden ausgerichtet sein, um die Sonneneinstrahlung optimal zu nutzen. Für die Verkabelung sind wetterfeste Kabel erforderlich, und der Anschluss an eine Mehrfachsteckdose ist aus Sicherheitsgründen zu vermeiden.

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Der große Vorteil dieser Variante liegt in der unkomplizierten Installation nach dem Plug-and-Play-Prinzip. Ein zusätzlicher Speicher ist nicht zwingend notwendig, da der Strom direkt im Hausnetz genutzt wird.

Inselbetrieb: Autarkie ohne Stromanschluss

Nicht jedes Gartenhaus verfügt über einen Stromanschluss. In solchen Fällen bietet sich der sogenannte Inselbetrieb an. Hierbei wird das Balkonkraftwerk nicht direkt ins Hausnetz eingespeist, sondern arbeitet völlig unabhängig vom öffentlichen Netz. Ein Standard-Balkonkraftwerk eignet sich dafür jedoch nicht, weil es ein Netzsignal als Referenz benötigt. Stattdessen kommt ein System mit Batteriespeicher zum Einsatz.

Ein solches autarkes System besteht aus Solarmodulen, einem Laderegler, einem Batteriespeicher und einem Wechselrichter. Die Solarmodule erzeugen Strom, der Laderegler steuert das Laden der Batterie und schützt sie vor Überladung. Der Wechselrichter wandelt den gespeicherten Gleichstrom in 230-Volt-Wechselstrom um, der dann für verschiedene Geräte genutzt werden kann.

Viele moderne Balkonkraftwerk-Speicher sind für den Inselbetrieb ausgelegt. Sie bieten die Möglichkeit, ein eigenes kleines Netz zu erzeugen und Steckdosen direkt zu versorgen. Bei der Auswahl sollte darauf geachtet werden, dass das System explizit für den Inselbetrieb geeignet ist. Komplettsysteme, die Module, Speicher und einen passenden Wechselrichter mit Steckdosenausgang enthalten, bieten hier eine praktische Lösung.

Die Dimensionierung des Systems richtet sich nach dem eigenen Strombedarf. Eine Liste der gewünschten Geräte – etwa LED-Lampen, Radio, Laptop oder Teichpumpe – hilft, den Energiebedarf abzuschätzen. Die maximal nutzbare Leistung wird durch den Wechselrichter begrenzt. Ein 800-Watt-System kann also auch nur maximal 800 Watt gleichzeitig liefern. Leistungsstarke Geräte wie Heizlüfter oder Kochplatten sprengen diesen Rahmen.

Der Inselbetrieb ermöglicht vollständige Stromautarkie im Gartenhaus – ideal für abgelegene Grundstücke oder Kleingartenanlagen ohne Stromanschluss. Die Bürokratie entfällt, die Nutzung bleibt flexibel.

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Welche Geräte laufen mit Sonnenstrom?

Ein Balkonkraftwerk mit 600 bis 800 Watt Leistung versorgt bei Sonnenschein problemlos LED-Beleuchtung, Musikboxen, Radio, das Laden von Handy, Laptop oder Akku-Werkzeugen sowie kleinere Geräte wie eine Teichpumpe oder einen kleinen Kühlschrank. Mit einem Batteriespeicher lassen sich diese Geräte auch abends oder an wolkigen Tagen betreiben.

Besonderheiten im Schrebergarten

Wer sein Gartenhaus in einer Kleingartenanlage betreibt, sollte die Satzung des Vereins genau prüfen. Oft gelten spezielle Regeln für bauliche Veränderungen und die Installation von Solaranlagen. Mobile oder nicht fest installierte Systeme sind meist eher erlaubt. Eine vorherige Rücksprache mit dem Vorstand empfiehlt sich, um spätere Konflikte zu vermeiden.

Fazit

Ob mit Netzanschluss oder als Inselanlage – Balkonkraftwerke bieten eine unkomplizierte Möglichkeit, das Gartenhaus mit Solarstrom zu versorgen. Wer die technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen beachtet, kann den eigenen Strombedarf nachhaltig decken und dabei unabhängiger von steigenden Energiepreisen werden.

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