Was ist eine Remise? Alles über die Definition
Sie fragen sich, was genau dieser besondere Begriff bedeutet? Eine Remise bezeichnet traditionell ein Wirtschaftsgebäude in Form eines Unterstands. Dieses diente ursprünglich der Aufbewahrung von Fahrzeugen oder Geräten.
Die sprachliche Herkunft führt uns nach Frankreich. Das Wort leitet sich vom Verb „remettre“ ab, was „wieder hinstellen“ oder „versorgen“ bedeutet. Die lateinische Wurzel „remittere“ übersetzt sich mit „zurückschicken“ oder „ablegen“.
Charakteristisch für diese Bauform ist die Lage an der rückwärtigen Grundstücksgrenze. Hier finden Sie ähnliche Nutzungen wie bei Schuppen, Werkstätten oder Garagen. Die Funktion als praktischer Stellplatz bleibt dabei zentral.
Im heutigen Sprachgebrauch hat sich die Bedeutung erweitert. Historische Kutschen-Unterstände gehören ebenso dazu wie moderne Straßenbahndepots. Selbst zeitgemäße Carports entsprechen diesem Konzept.
Besonders in Österreich und der Schweiz ist der Ausdruck noch häufig im Gebrauch. Architektonische Besonderheiten unterscheiden diese Gebäude von anderen Nebenbauten. Die flexible Nutzung macht sie bis heute attraktiv.
Schlüsselerkenntnisse
Inhaltsverzeichnis
- Eine Remise ist ein traditionelles Wirtschaftsgebäude als Unterstand
- Der Begriff stammt aus dem Französischen und bedeutet „wieder hinstellen“
- Typisch ist die Lage an der rückwärtigen Grundstücksgrenze
- Ursprünglich diente sie der Unterbringung von Fahrzeugen und Geräten
- Heute umfasst der Begriff verschiedene Nebengebäude und Überdachungen
- Besonders in Österreich und der Schweiz ist die Bezeichnung gebräuchlich
- Moderne Nutzungen reichen von Carports bis zu Straßenbahndepots
Was ist eine Remise? Grundlagen und Definition
Die etymologische Spur führt uns direkt in die französische Sprache. Im 18. Jahrhundert übernahmen deutsche Sprecher den Begriff aus dem Französischen. „Remise“ bedeutet wörtlich „Ort des Zurückstellens“.
Ursprung, Etymologie und heutiger Sprachgebrauch
Die feminine Substantivierung des Partizips „remis“ verdeutlicht die Funktion. Es handelt sich um einen Platz zum Ablegen und Verwahren. Diese ursprüngliche Bedeutung prägt bis heute die Nutzung.
Besonders in Österreich und der Schweiz bleibt die Bezeichnung lebendig. Hier bezeichnet man Depots für Wartung und Reparatur als Remisen. Straßenbahndepots wie die Remise Kreuzgasse in Wien zeigen dies deutlich.
Historische Entwicklung und erste Verwendung
Im 19. Jahrhundert entstand dieser Bautyp als eigenständige Form. Man errichtete einseitig zugängliche Wirtschaftsgebäude auf Mietshausgrundstücken. Sie dienten der Unterbringung von Pferden, Kutschen und später Fahrzeugen.
In Berlin nutzen heute kleine Gewerbebetriebe diese Hofgebäude. Die historische Form findet moderne Anwendungen. Das Wiener Verkehrsmuseum „Remise“ zeigt diese gelungene Umnutzung.
| Region | Typische Verwendung | Beispiele |
|---|---|---|
| Österreich | Straßenbahndepots, Verkehrsmuseen | Remise Kreuzgasse Wien, Remisen I-III Graz |
| Schweiz | Fahrzeugdepots, Werkstätten | Historische Betriebsgebäude |
| Deutschland | Hofgebäude, Gewerberäume | Berliner Remisen, Feuerwehrremisen |
| Historisch | Kutschenunterstände, Wirtschaftsgebäude | 19. Jahrhundert Mietshausbauten |
Funktionen, Formen und Einsatzmöglichkeiten
Die architektonische Gestaltung dieser Gebäude weist besondere Charakteristika auf. Ein hoher First und ein schräg nach hinten abfallendes Dach prägen das Erscheinungsbild. Diese Bauweise sorgt für einen geräumigen und offenen Eindruck.

Typische architektonische Merkmale und Bauweise
Traditionell werden diese Bauten hauptsächlich aus Lärche Douglasienholz gefertigt. Dieses Material verleiht ihnen ein robustes und ländliches Aussehen. Der hohe First bietet praktische Vorteile für verschiedene Funktionen.
Sie können Beleuchtung anbringen oder sperrige Gegenstände lagern. Die spezielle Dachform unterscheidet sich deutlich von Flachdach-Konstruktionen. Diese Merkmale machen die Bauweise ideal für Gärten und Höfe.
| Baumaterial | Eigenschaften | Vorteile |
|---|---|---|
| Lärche Douglasienholz | Robust und witterungsbeständig | Langlebigkeit, natürliches Aussehen |
| Hoher First | Geräumiger Innenraum | Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten |
| Schräges Dach | Guter Wasserablauf | Schutz vor Witterungseinflüssen |
Vielfältige Nutzungsvarianten: Unterstand, Carport und mehr
Moderne remisen bieten zahlreiche Einsatzbereiche. Als unterstand schützen sie vor Regen und Sonne. Gleichzeitig dienen sie zur Aufbewahrung von Gartenzubehör und geräte.
Viele Modelle eignen sich hervorragend als carport für Fahrzeuge. So erfüllt ein einzelnes Gebäude mehrere funktionen gleichzeitig. Diese Multifunktionalität macht die Bauform besonders attraktiv.
Am Sommerende lagern Sie Möbel trocken und geschützt darunter. Historisch dienten diese Gebäude als Unterstand für Fuhrparks. Heute kombinieren sie Sitzbereich, Lagerraum und carport in einem.
Anwendungsbeispiele und Besonderheiten im Detail
Konkrete Anwendungsfälle zeigen die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten dieser Bauform. Vom historischen Depot bis zum modernen Carport finden Sie unterschiedliche Nutzungen.
Praktische Beispiele aus Landwirtschaft und urbanem Raum
Das 1893 errichtete Gebäude der Straßenbahn Gmunden dient noch heute als funktionaler Unterstand. Hier werden Fahrzeuge gewartet und geschützt.
In Berlin und Düsseldorf nutzen Oldtimer-Zentren ehemalige Depots. Die Classic Remise zeigt gelungene Umnutzung historischer Bauten.

Vergleich: Remise versus Überdachung mit Giebeldach
Der Hauptunterschied liegt in der Dachform. Eine echte Remise hat einen hohen First mit schräg abfallendem Dach.
Ein Giebeldach bildet dagegen ein dreieckiges Satteldach. Dieses ist robuster, bietet aber weniger Höhe.
| Merkmale | Remise | Giebeldach-Überdachung |
|---|---|---|
| Dachform | Hoher First, schräg abfallend | Dreieckiges Satteldach |
| Raumhöhe | Sehr hoch unter dem First | Gleichmäßige Höhe |
| Bauaufwand | Höherer Aufwand | Einfacher zu bauen |
| Nutzungsflexibilität | Sehr hoch | Eingeschränkter |
Moderne Umnutzung historischer Remisen
Rechtliche Änderungen führten zu neuen Beispielen der Nutzung. Emissionsreiche Betriebe sind in Wohngebieten nicht mehr erlaubt.
Daher entstanden kreative Lösungen: Gaststätten, Wohnräume oder Kulturzentren. Selbstbau oder Kauf fertiger Modelle ist möglich.
Preise liegen zwischen 1.700 € und 10.000 €. Die Größe und Ausstattung beeinflussen den Preis. Der typische einseitige Zugang bleibt erhalten.
Fazit
Von historischen Ursprüngen bis zu modernen Anwendungen haben Sie nun ein komplettes Bild dieser Bauform erhalten. Der Artikel vermittelte Ihnen fundiertes Wissen über Entwicklung und Nutzung.
Die besondere Form mit hohem First und schrägem Dach verleiht jeder remise ihren charakteristischen Charakter. Diese Bauweise ermöglicht maximale Flexibilität für verschiedene Zwecke.
Sie können dieses Wissen bei Gartenplanungen oder Immobilienprojekten praktisch anwenden. Der Zugang zu diesen Informationen hilft Ihnen, die richtige Entscheidung zu treffen.
Eine gut geplante remise bietet langfristig praktischen Nutzen und ästhetischen Wert für Ihre Projekte.
FAQ
Woher stammt der Begriff Remise und was bedeutet er heute?
Das Wort kommt aus dem Französischen und bedeutet ursprünglich „zurückstellen“ oder „unterbringen“. Heute beschreibt es einen einfachen, geschlossenen oder offenen Unterstand. Dieser dient zur Aufbewahrung von Fahrzeugen, Geräten oder Material.
Welche Hauptfunktionen hat ein solcher Unterstand?
Die Hauptaufgabe ist der Schutz. Ihr Auto, Fahrrad oder Gartengeräte sind vor Wetter geschützt. Ein Carport bietet ähnlichen Zugang für Fahrzeuge. Historisch wurden Remisen für Kutschen und landwirtschaftliche Geräte genutzt.
Wie unterscheidet sich eine Remise von einer Garage oder einem Schuppen?
Eine Garage ist meist massiv gebaut und vollständig geschlossen. Ein Schuppen ist oft kleiner. Ein solcher Unterstand kann offener sein, wie ein Carport, oder einfacher konstruiert. Die Bauweise ist häufig leichter.
Kann ich eine moderne Remise auch als Gartenhaus nutzen?
Ja, absolut. Viele Menschen nutzen diese Gebäude heute multifunktional. Sie bieten Stauraum für Möbel, Werkzeug oder dienen als gemütlicher Rückzugsort. Die Form und Größe können Sie an Ihre Bedürfnisse anpassen.
Gibt es Vorschriften für den Bau eines solchen Unterstands?
Das hängt von der Größe und Ihrem Wohnort ab. Kleine, freistehende Gebäude sind oft genehmigungsfrei. Für größere Bauten benötigen Sie eine Baugenehmigung. Informieren Sie sich immer bei Ihrer lokalen Baubehörde.

